Die schönsten Zitate über Liebe ploppen nach Sekunden auf, wenn man neugierig ist und Herrn Google fragt, was bedeutende Menschen über Liebe dachten:
- Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer. (Konfuzius)
- Jemanden lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat. (F.M. Dostojewski)
- Wer den anderen liebt, lässt ihn gelten so, wie er ist, wie er gewesen ist und wie er sein wird. (Michael Quoist)
- Wer die Liebe erfährt, versteht den Sinn des Lebens. (Jole von Weißenberg)
- Jemanden lieben heißt, ein für die anderen unsichtbares Wunder zu sehen. (François Mauriac)
Wie schön ist es, diese Worte zu lesen, und das ist nicht mal der Bruchteil dessen, was man alles über Liebe lesen kann. Sehr interessant. Dabei muss ich trotzdem daran denken, was gerade in der Welt passiert und wie viel Wut und Ärger in der Luft liegen. So viel wurde über die Jahre über Liebe geschrieben und geredet, und trotzdem sind wir Menschen nicht in der Lage, die Liebe zuzulassen, damit die Welt völlig anders sein könnte. Ich kann nicht anders und muss ehrlich zugeben, dass ich es verstehe, da ich selbst jahrelang eine „Jagd“ nach Liebe geführt habe. Diese Jagd war sehr anstrengend, und ich wollte nie aufgeben, weil ich irgendwo wusste, dass ich es verdient habe, geliebt zu werden. Es gab viele Fehlschüsse, die am Ende nicht so falsch waren, wie ich immer dachte. Das waren die Versuche, die mir eigentlich etwas sagen wollten, aber wie es manchmal kommt, ist man so auf das Ziel fokussiert, dass man die Geschenke um sich herum nicht wahrnimmt und nicht feststellen kann, dass sie immer schon da waren. Ja, diese Jagd hat mit der Zeit viel Schmerz verursacht und damit auch viel Wut und Ärger, bis ich doch aufgegeben habe. Ich habe nicht aufgegeben, an die Liebe zu glauben, sondern aufgegeben, die Liebe zu suchen, die ich mir in einer Partnerschaft gewünscht habe. Die Liebe, die ich mir als Kind gewünscht habe. Ich bin damit in Frieden gekommen, dass ich vielleicht nie das bekommen werde, wonach ich mich so lange gesehnt habe. Mein Fokus hat sich geändert. Mein Weg hat sich auf mich selbst gerichtet, im Sinne einer noch tieferen Persönlichkeitsentwicklung.
Es war kalt draußen, wie es im Winter normal ist, und obwohl ich nicht mehr das sogenannte Partyleben führte, ließ ich mich von meiner Freundin überreden, zusammen in einen der damals geliebten Clubs in Berlin zu gehen. Tanzen war schon als Kind für mich etwas wie eine eigene Sprache. Es ließ mich das Gefühl spüren, fliegen zu können. Eine Welt, in der Worte keinen Sinn haben, weil jede Bewegung eine tiefere Bedeutung hat. An diesem Abend war ich wieder in meinem Element, und wenn ich die Augen schließe, spüre ich noch heute, wie viel Liebe ich in mir trug und sie ausbreiten wollte. Da muss ich schmunzeln, da wir beide wahrscheinlich das Gleiche gespürt haben. Wir wollten geliebt werden. Alles in uns vereinte sich im Tanz, und es war magisch, aber da wir wahrscheinlich schon viel erlebt hatten, ließen wir es als etwas ganz Normales geschehen.
Die Tage danach waren für mich sehr anstrengend, da ich die Zinsen des Partylebens abzahlen musste, und ich fühlte mich so allein und zerbrochen. Es war ein Film, der mich glauben ließ, dass es für immer so sein würde. Da ich zu den Menschen gehöre, die trotzdem immer weitermachen, freute ich mich gleichzeitig auf den Besuch von Maria aus der Slowakei. Ich erzählte ihr, dass ich mit einem Mann tanzte, aber irgendwie nicht der Meinung war, dass er mein Typ ist. Einen Tag bevor Maria kam, tauschten der „Dance Man“ und ich ein paar Nachrichten aus, und da kam eine Sprachnachricht. Bis heute erinnere ich mich, was seine Stimme mit mir machte. Eine Stimme, die so eine Macht hat. Aber ich wollte dieser Stimme nicht erlauben, mich irgendwann zu brechen. Am Ende, mit Zweifeln und der Empfehlung von Maria, traf ich mich mit dem „Dance Man“. Ja, ein Date, das für mich nichts bedeutete, aber der „Dance Man“ war ziemlich nervös und wirkte dadurch irgendwie süß in meinen Augen. Ein Gentleman, der auf Details achtete und in mir das Gefühl von Sicherheit weckte. Am Ende trafen wir uns mehrmals, und irgendwie kamen wir zusammen. Es war sehr intensiv, interessant, und wir lachten viel. Es tat uns beiden sehr gut. Bis ein Tag kam, an dem ich dachte: „Ich bekomme keine Luft!“ Alles fühlte sich auf einmal so eng an, obwohl ich in keiner Hinsicht das Gefühl haben musste. Es war etwas in mir. Es war alles, was er mir geben wollte. Ich machte Schluss.
Ein Ende, das keinen Sinn ergibt, aber nötig ist. Da ich so etwas erlebt habe und das Ende ohne Grund und Gespräch kam, nahm ich die Einladung zum Treffen von dem „Dance Man“ an, um ihm zu erklären, was passiert ist, obwohl ich selbst nicht wusste, was wirklich passierte. Wir gingen ins Planetarium, und ich war von allem, was ich sah, überwältigt. So nah und doch so weit von den Sternen, von den Galaxien. Dieser Mann wusste immer, was ich brauche, und genau das machte mich so ängstlich. Danach gingen wir essen und kamen zum Gespräch, warum ich mich zu einem Ende gezwungen gefühlt hatte. Ich teilte meine Ängste, das Gefühl von Enge, und erklärte, dass es mir wichtig ist, dass er das weiß und es nicht persönlich nimmt. Wir kamen beide zum Schluss, dass ich Angst vor der Liebe bekommen habe. Vor den ganzen Emotionen, die er auch gefühlt hat. Vor der Liebe, die das Potenzial hat, eine wahre Liebe zu sein. Ein sehr schönes und sehr emotionales Gespräch, weil ich merkte, wie viele Scherben die letzte Beziehung in mir hinterlassen hatte. Während ich schreibe, wundere ich mich selbst, wie das Leben ist. Ein ganzes Leben nach Liebe gejagt, und wenn sie da ist, renne ich weg.
Der „Dance Man“, als Mensch und Mann von großem Herz, hatte eine Bitte: dass er mich als Mensch nicht verlieren will, weil er schon so viel gelernt hat und mich als Mensch sehr schätzt. Hier begann die Geschichte meines Herzens, und ich bin dankbar, diesen Weg gehen zu dürfen. Ein Weg, der sehr schmerzt, wenn einem klar wird, dass man viel falsch im Leben verstanden hat, aber gleichzeitig eine Befreiung, die einen unbeschreiblichen Wert hat.
Da kommt mir der Spruch in den Sinn: „Wahre Liebe tut weh!“ Heute weiß ich, dass Liebe nichts mit Schmerz zu tun hat. Die Liebe wollte nie ein schmerzhafter Teil unseres Lebens sein. Es waren unsere falschen Erwartungen an die Menschen, die wir im Namen der Liebe hatten. Egal, welche Liebe es war – ob die von den Eltern, Freunden oder Partnern. Die Liebe ist nur eine!
Ich habe verstanden, dass ich erst mit dem „Dance Man“ die Möglichkeit hatte, die Liebe neu kennenzulernen. Heute sind wir wieder zusammen, und die Pause, die wir hatten, betrachten wir nicht mehr als eine Pause, sondern als Teil eines Prozesses, der für mich und für uns wichtig war. Uns die Möglichkeit zu geben, uns als Freunde kennenzulernen und ohne Erwartungen eine gesunde Beziehung aufzubauen. Eine Beziehung, die respektvoll ist und dem anderen nicht im Wege steht, wenn er das Bedürfnis hat, einen anderen Weg zu gehen. Denn am Ende geht es bei Liebe genau darum! Nicht zu erwarten, dass das, was mir guttut, auch dem anderen guttut. Einen Raum zu schaffen, wo alle so sein können, wie sie in Wirklichkeit im Herzen sind. Ich glaube nicht daran, dass es schlechte Menschen auf der Erde gibt. Es sind die verletzten Menschen, die Angst vor der Liebe haben und sich mit Wut und Ärger vor ihr schützen.
Mein Weg mit der Liebe ist erst am Anfang, weil ich lerne, nicht wegzulaufen, wenn es eng wird. Ich lerne, mich zu umarmen, wenn mir danach ist. Ich lerne, zu schreien, wenn ich es brauche. Ich lerne, zu akzeptieren, weil ich weiß, dass es dazugehört. Ich lerne, zu umarmen und nicht zu bewerten. Ich lerne, da zu sein, auch wenn alle anderen weglaufen. Ich lerne, alle meine Beziehungen mit Respekt zu behandeln, weil das der größte Akt der Liebe ist. Ich lasse zu, dass die Liebe auch Angst macht – nicht, weil ich von ihr Angst habe, sondern weil ich alle, die diese Angst spüren, mit meiner Liebe versorgen will.
Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.
Korinther 13:4-7 Neue Genfer Übersetzung (NGU2011), Quelle
Bild von EjaFoto: https://ejafoto.de/
Danke für deinen Beitrag, liebe EjaEra!
Echt spannend zu lesen und fragte mich schon die ganze Zeit, wer der Dance Man ist. Und ja, ich weiß es nun 😉
Aber im Grunde weiß ich, wovon du sprichst …
LG